„Isch hab auch mal Angst!“

„Isch hab auch mal Angst!“…ist wohl der beschissenste Satz, den ich je gehört habe.

Mit 17, also vor sieben Jahren war ich das erste Mal beim Psychologen. Genau einmal für genau 30 Minuten. Wenn man gerade keine Panik hat und es einem ganz gut geht, ist es relativ schwer zu beschreiben, wie dreckig es einem doch eingentlich geht. Außerdem war ich 17 und ziemlich überfordert, damit psychisch krank zu sein. Oder wie viele auch sagen „da jibbet doch noch viel schlimmere Krankheiten“. Naja, mein erster Besuch bei der Psycholgin endete also mit der Frage, ob ich der Meinung sei, ich müsse nochmal wieder kommen. Am liebsten hätte ich mich in dem Moment dafür entschuldigt überhaupt da gewesen zu sein.

Vor zwei Jahren ging es dann so richtig los. Panik, Angst, Depression. Was es beudetet Panik zu haben, lässt sich wohl nur sehr schwer beschreiben. Wahrscheinlich sagte deshalb mal jemand zu mir „Isch hab auch Angst. Isch glaub dat hat jeder!“. Bäääm! Ein Stich ins Herz und….tädää das Messer noch einmal umdrehen bevor ich es heraus ziehe. Aber immerhin, genau deshalb schreibe ich dieses Blog! Ja, jeder hat Angst. Und ja, der eine hat Panik vor Spinnen, der andere fliegt nicht gerne.

Für mich bedeutet eine Panik oft langes unkontrolliertes Zucken der Beine und Arme, Schwindel, Übelkeit bis hin zum Erbrechen und Sehstörungen. Ziemlich uncool, wenn sie mitten auf der Arbeit plötzlich nichts mehr sehen und sie ihre Arme nicht mehr kontrollieren können. Aber das ist ok. Viel schlimmer ist es, wenn man sich 24h unwohl fühlt. Eine chronische innere Unruhe. Das ständige warten auf die nächste Attacke, Krankheit oder auf sonst irgend ein schlimmes Ereignis. Mein Gesicht lacht. In Wahrheit schmeißen meine Gedanken aber gerade die größte Party ihres Lebens. Das ist ein ziemliches scheiß Gefühl. Manchmal würde ich mich am liebsten auf den Boden setzen und einfach einen Krankenwagen rufen. Haha und dann?

Man verliert das Vertrauen in seinen eigenen Körper. Das nervt ziemlich. Aber jetzt ist erstmal Sonntag. Ich glaube viele Depressionen lieben Sonntage.

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